Die performative Installation „chamber III. through the surface“ ist die Fortführung einer Reihe von Arbeiten der in Wien lebenden mexikanischen Künstlerin Guadalupe Aldrete, die sich mit den verschiedenen körperlichen Aspekten des kulturellen Gedächtnisses befassen. Es handelt sich dabei um eine „performative Landschaft“, die fünf aufeinanderfolgende Performances zu je 20 Minuten umfasst. Dabei nimmt die Künstlerin ihre eigene Herkunft als Hauptquelle der Inspiration, verweist jedoch auch auf allgemeine menschliche Themen und den generationsübergreifenden Charakter des somatischen Gedächtnisses.
Der Schwerpunkt von „chamber III. through the surface“ liegt darin, die Beziehungen zwischen Familienmitgliedern und ihrem immateriellen Erbe zu erforschen, das über Generationen weitergegeben wird. Insbesondere im dritten Teil befragt die Künstlerin die Rollen und Traumata, die wir von unseren Familien „erben“. Die Künstlerin möchte auf diese Weise das Selbstbestimmungsvermögen der Rezipient:innen stärken und ihnen einen bewussten Umgang mit ihrem kulturellen, sozialen und familiären Erbe eröffnen. Gleichzeitig sucht sie nach Wegen, diese Muster zu durchbrechen, um ein erfülltes Leben zu ermöglichen und die Weitergabe von Traumata zu verhindern.
Die Installation Aldrete’s befragt in dem Sinn die Verbindungen zwischen persönlichen und überlieferten Erfahrungen und verhilft zu einem tieferen Verständnis des intergenerationellen Gedächtnisses und dessen enger Verknüpfung mit dem kulturellen Erbe beizutragen. Nicht zuletzt versucht die Künstlerin mit ihrer Arbeit Einblicke in unsere menschliche Fähigkeit zur Transzendenz zu gewinnen.
Guadalupe Aldrete wurde vom WAM – Wiener Aktionismus Museum eingeladen, im Rahmen der Langen Nacht der Museen 2024 eine Performance zu realisieren und Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen ihrer künstlerischen Praxis und dem Wiener Aktionismus zu reflektieren. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht Guadalupe Aldrete’s Einsatz des eigenen Körpers und dessen Verhandlung anhand einer transformativen Malerei-Praxis. Aus einer nicht-binären, feministischen Perspektive beobachtet Guadalupe Aldrete kritisch, wie im Wiener Aktionismus der Körper des Anderen, insbesondere der weiblich gelesene und objektivierte Körper, sich als Projektionsfläche von Traumata und Frustrationen manifestiert.
Einen spezifischen Bezug zu ihrer eigenen Praxis erkennt die Künstlerin in der Arbeit von Günter Brus und den Einsatz seines eigenen Körpers, um „unsichtbare“ Faktoren performativ zu materialisieren. Diese Verbindungslinie resoniert mit dem Raum im WAM, in dem regulär die „Zerreißprobe“ von Brus im Rahmen der Ausstellung „WAS IST WIENER AKTIONISMUS?“ zu sehen ist und in dem die Künstlerin nun „chamber III. through the surface“ realisiert.
Guadalupe Aldrete erschafft performative Landschaften anhand von Performance, Malerei, Installation, Video und Fotografie. Ihre Werke sind Teil eines integralen und performativen Produktionsprozesses, der sich in der Präsenz bestimmter Handlungen und Materialien in den verschiedenen Arbeiten widerspiegelt. Aldrete sieht ihren Körper als Experimentierfeld, als Probe und Werkzeug.
Die Praxis der Künstlerin dient als Spiegel, der die universellen Fäden reflektiert, die uns alle verbinden: die Beziehung zu unserem Ahnenerbe, die tiefgreifenden Auswirkungen von generationenübergreifenden Traumata und die Widerstandsfähigkeit, die sich aus der Überwindung körperlicher, geistiger und emotionaler Hindernisse ergibt. Durch ihre Werke lädt sie uns ein, unsere eigenen Geschichten im komplexen Geflecht menschlicher Erfahrungen zu betrachten. Guadalupe Aldrete öffnet damit einen Dialog über die Zusammenhänge zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und deren Auswirkungen auf unsere individuellen und kollektiven Identitäten.
Guadalupe Aldrete wurde in Mexiko geboren und lebt seit 2016 in Wien. Ihre Arbeiten wurden international präsentiert, u.a. beim Infinite Present Festival in Ljubljana (2024), im PCP der Science Gallery London (2023), in der Meno Parkas Gallery in Kaunas (2019 und 2021) sowie im Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst MMSU in Rijeka (2018). Zu ihren ausgewählten Einzelausstellungen zählen „chamber II. reflecting river“ im Mz Balthasar Lab (Wien, 2024) und „Un Pueblo“ im eindorf Kunst Raum (2023). Aldrete war Resident im österreichischen Frauenmuseum Hittisau (2021) und im Lushan Art Museum in China (2018). 2023 erhielt sie das TQW „Stipendium Körper- & Performancepraktiken“.
Guadalupe Aldrete
CHAMBERS III. THROUGH THE SURFACE
Bilder © kunst-dokumentation.com
Video © kunst-dokumentation.com
Copyright 2024 WA-M Wiener Aktionismus Museum GmbH
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15.03.2024 – 31.01.2025
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am WAM
Freundeskreis.
Treffpunkt: Foyer / Eingang
Die Veranstaltung am 06.12. und 08.12.2024 sind kostenfrei
Ticket Music Performance 07.12.2024: 25,00 €, p. P.
Ticket regulär 10,00 €
Ticket ermäßigt 5,00 €
Gruppengröße: ab 5 bis max. 25 Personen
Eintrittspreis: 7,50 € (p.P.)
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Ihre Mitgliedschaft gilt ab dem Zeitpunkt der Anmeldung bis 31.12.2025 und verlängert sich automatisch, wenn nicht bis zum 30. November des laufenden Jahres schriftlich der Vereinsaustritt erklärt wurde. Bei Mitgliedschaften, die im Jahr 2024 angemeldet wurden, fallen für das aktuelle Jahr keine Kosten an. Der erste Jahresmitgliedsbeitrag wird erst im Jahr 2025 (voraussichtlich Juni) per Rechnung vorgeschrieben
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Treffpunkt: Foyer / Eingang
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Ticket regulär 10,00 €
Ticket ermäßigt 5,00 €
Gruppengröße: ab 5 bis max. 25 Personen
Eintrittspreis: 7,50 € (p.P.)
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Treffpunkt: Foyer / Eingang
Dauer der Führung: 75 Minuten
Kosten: 120,00 € zzgl. Eintrittspreis
Ticket regulär 10,00 €
Ticket ermäßigt 5,00 €
Gruppengröße: ab 5 bis max. 25 Personen
Eintrittspreis: 7,50 € (p.P.)
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Anmeldung
Offentliche Fuhrung
Treffpunkt: Foyer / Eingang
Dauer der Führung: 60 Minuten
Die Führung ist im Eintrittspreis enthalten.
Ticket regulär 10,00 €
Ticket ermäßigt 5,00 €
Gruppengröße: ab 5 bis max. 25 Personen
Eintrittspreis: 7,50 € (p.P.)
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Treffpunkt: Foyer / Eingang
Dauer der Führung: 60 Minuten
Die Führung ist im Eintrittspreis enthalten.
Ticket regulär 10,00 €
Ticket ermäßigt 5,00 €
Gruppengröße: ab 5 bis max. 25 Personen
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15.03.2024 – 31.01.2025
November 2024
30. November, Samstag, 15:00 Uhr
Rundgang durch die aktuelle Ausstellung.
30. November, Samstag, 18:00 Uhr
Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums und Neuinstallation der Installation „Einen Augenblick Zeit“ von Hofstetter Kurt in der Wiener U-Bahn-Station Schottentor/Universität.
Aktionismus als Kunstpraxis ist nicht ein Name für den bloßen Lebensvollzug in der Dynamik von Wachen und Schlafen, von Aufbauen und Einreißen, von Hunger und Sättigung, von Verstecken und Finden. Künstlerischer Aktionismus orientiert sich auf die Frage: Lässt sich Wirkung im zwischenmenschlichen Agieren zielstrebig bestimmen? …
Dezember 2024
01. Dezember, Sonntag, 16:00 Uhr
Rundgang durch die aktuelle Ausstellung.
Ausstellung: 06.12.2024 – 31.01.2025
Sweat an Blood
06. Dezember, Freitag, 18:00 Uhr
„Sweat and Blood“ erforscht Themen der inneren Emigration – der persönlichen Entfremdung von repressiven Systemen – inmitten von Reizüberflutung und mentalem Eskapismus, wobei Sozialkritik und persönliche Traumata miteinander verschmelzen. Gleichzeitig geht es um die Normalisierung und Akzeptanz von Kriegen, die durch subtile Akte des Rückzugs stattfindet, anstelle einer direkten Auseinandersetzung und Konfrontation.
07. Dezember, Samstag, 19:00 Uhr
„Sweat and Blood“ ist ein neues multidisziplinäres Kunstprojekt von Pussy Riot, das von Diana Burkot (seit über 10 Jahren Mitglied des Pussy Riot-Kollektivs, seit 5 Jahren Mitglied der Riot Days Show von Pussy Riot) in verschiedenen Formen präsentiert wird, unter anderem als Musikalbum und Live-Show.
Die Show verbindet atmosphärisches Sounddesign mit einer emotionsgeladenen Soundperformance und beschäftigt sich mit Themen wie inneres Exil/innere Emigration, Trauma und Widerstand gegen soziale und politische Unterdrückung
08. Dezember, Sonntag, 18:00 Uhr
Die Performance „Sweat and Blood“ ist ein Akt des Protests aus feministischer Perspektive, der die Machtlosigkeit gegenüber verschiedener, aber vor allem politischer Gewaltformen zum Ausdruck bringen soll. Das Werk spielt mit den Überschneidungen von Macht, Krieg, Verletzlichkeit und kollektiver Schuld und ist als deutliches Anti-Kriegs-Statement zu lesen.
14. Dezember, Samstag, 15:00 Uhr
Rundgang durch die aktuelle Ausstellung.
15. Dezember, Sonntag, 16:00 Uhr
Rundgang durch die aktuelle Ausstellung.
Februar 2025
Ausstellung: 13.02.2025 – 10.06.2025
VIER AKTIONEN
Mit seiner zweiten Ausstellung geht das WAM in die Tiefe. Die Eröffnungs-Schau WAS IST WIENER AKTIONISMUS? hatte zunächst einen Überblick über die vielschichtigen Entwicklungen dieser Bewegung in den 1960er-Jahren geboten, bei der die einzelnen Aktionen jeweils nur mit exemplarischen Fotografien vorgestellt wurden. Nun beginnt unter dem Titel VIER AKTIONEN eine Ausstellungsreihe, die ausgewählte Aktionen mit sämtlichen verfügbaren historischen Materialien präsentiert. Auf diese Weise wird es erstmals möglich sein, das Geschehen bei den Aktionen in all seinem Detailreichtum nachzuvollziehen. Ziel der Ausstellung ist es, durch die präzise Beleuchtung einzelner Aktionen, der Rezeption des Wiener Aktionismus neue Perspektiven zu eröffnen.